Eine Entwurzelung des ausschliesslich psychoanalytischen Unbewussten erscheint als eine Absurdität, als ob es das Unbewusste nicht gäbe. Sicherlich existiert ein Unbewusstes, aber als Folgerung dieser Studie wird es nur mehr als analytisches Manko und nicht als Modell eines tiefenpsychologischen Konstrukts eingestuft. In zwei vorgängigen Studien hat der Autor die Eingrenzung des Bewusstseins und die Bedeutung des Materie-Geist-Problems dargestellt. Diese Studien stützten sich auf Folgerungen seiner jahrelangen psychologischen und anthropologischen Untersuchungen in Afrika. Ihre Verarbeitung erschien vorgängig als Trilogie in englischer Sprache, die in der jetzt vorliegenden Studie integriert wiedergegeben wird.
Die Studie verrät, wie eine „primitive“ Ethnie ihr gesamtes Leben in symbolischen Gestaltungen aufbaut – und all das weit jenseits eines Unbewussten. Damit öffnet uns dieses Lebensportrait auch die umfassendere Bedeutung unseres Bewusstseins, mit dem es in einer erstaunlichen Mannigfaltigkeit das Leben in sinnvollen wie auch in destruktiven Glaubensinhalten aufbaut. Es entsteht ein durchschaubares Weltbild subjektiver Gebundenheit in einer existenziellen Symbolik. Die Symbolik des Alltags, die Träume und Mythen vereinen sich und gestalten in ihrer Geschlossenheit die Krone des Bewusstseins.
Die „Evolution“ des Bewusstseins ist nicht interessiert an einem Unbewussten, sondern das Bewusstsein „spricht“ immer, analytisch und symbolisch, organisch und psychisch. Das Unbewusste der Tiefenpsychologie wird verdrängt und in die „Sprache“ der Realpräsenz der Symbolik überführt – mit und ohne analytischem Manko.