La Rochefoucauld ist als Autor geschliffener Aphorismen über die geheimen Motive menschlichen Handelns bekannt. Die den Aphorismen zugrunde liegende Theorie, daß der Mensch immer nur aus Liebe zu sich selbst und niemals aus Liebe zum Rechten und Guten handeln könne, wird in der Literaturwissenschaft meist nicht für bare Münze genommen. Von einem Klassiker erwartet man nicht Extremismus, sondern Ausgewogenheit. Was von der vernünftigen Mitte abweicht, gilt als bloße rhetorische Figur. Die vorliegende Arbeit jedoch nimmt La Rochefoucauld beim Wort. Die These von der naturbedingten Alleinherrschaft der Selbstliebe im Motivationshaushalt zerstört nicht nur die Grundlage der stoischen Moral, gegen die La Rochefoucauld polemisiert, sondern auch das moralische Selbstverständnis des modernen Menschen. Beim Wort genommen, ist das Maximenwerk La Rochefoucaulds eine Kränkung der Menschheit in dem Sinne, in dem Sigmund Freud seine Psychoanalyse als Kränkung der Menschheit bezeichnet hat. Nach Freud kann sich der Mensch nicht mehr als Herr im eigenen Haus fühlen (weil das übermächtige Unbewußte ihn lenkt), nach La Rochefoucauld nicht mehr als moralfähiges Wesen. Die vorliegende Arbeit präzisiert die Tragweite dieser Destruktion. Sie stellt dabei fest, daß es auch für La Rochefoucauld eine konsensfähige Unterscheidung zwischen gutem und schlechtem Handeln gibt, daß jedoch gutes Handeln keinen moralischen Adel verleiht. Es beruht auf Einsicht in den Nutzen oder auf einer grundlosen Neigung der Selbstliebe, der ihr Träger als gut handelnder besser gefällt denn als schlecht handelnder.
Die vierte Kränkung.
Das Maximenwerk La Rochefoucaulds
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Product ID: 11268 ISBN: 978-3-935176-80-4 Kategorien: Romanistik, Literatur- und Sprachwissenschaften Schlüsselworte: 17. Jahrhundert, Barock, französische Literatur, La Rochefoulcauld, Maximen, Analogie, Antonyme Marke: Coenen, Hans Georg
Auflage | 1. Auflage |
---|---|
Umschlag | Broschur |
Jahr | 2008 |
Maße | 150 x 210 |
Seiten | 126 |
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Bewertungen
Ich bin in meinem Vertrauen vollauf bestätigt worden, die ‚Zeitwende‘ im richtigen Verlag veröffentlicht zu haben. Mit Freude registriere ich inzwischen, wie viele Fachbibliotheken das Buch angeschafft haben.
DWV-Autor Dr. Wolfgang Klages in einer E-mail vom 25. April 2019 an den Verlag
… ich bin froh, bei Ihnen publiziert zu haben, ihr Verlag leistet sehr gute Arbeit und kann nur wärmstens weiterempfohlen werden.
DWV-Autor Dr. Michael Günther in einer E-mail vom 9. Oktober 2016 an den Verlag
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DWV-Autor Arnulf Zitelmann in einer E-mail vom 25. Februar 2016 an den Verlag
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DWV-Autor Prof. Dr. Johann Baumgärtner, Mailand und Zürich, am 15.9.2022 in einer E-Mail an den Verlag
… die Sendung ist gestern angekommen. In der Tat sieht das Büchlein wieder sehr edel aus.
DWV-Autor Priv.-Doz. Dr. Dr. Thomas Schott in einer E-Mail an den Verlag vom 31.1.2021:
Als erstes ist da natürlich eine Gratulation am Platz. Der DWV – das ist doch eine prächtige Adresse. (Und das, wo Du ja Dein Riesenwerk auch schon unter Dach und Fach hast.)
Der Theologe Prof. Dr. em. Walter Dietrich, Universität Bern, in einer E-mail vom 8. Februar 2016 an DWV-Autor Arnulf Zitelmann
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DWV-Autorin Dr. Brigitte Kogelschatz in einer E-Mail an den Verlag vom 6. Mai 2021:
… bestens – danke Herr Gerabek! Sie arbeiten offensichtlich nicht nur schnell sondern auch sehr effizient! Mit besten Grüßen! Josef W. Egger
DWV-Autor Prof. Dr.med. Josef W. Egger, Universität Graz, in einer E-mail an den Verlag vom 17. März 2020
… soeben konnte ich mit großer Freude ein Exemplar meines frisch erschienenen Buches auspacken. … Ich danke Ihnen sehr herzlich für die schnelle und kompetente Abwicklung aller Lektorats- und Druckprozesse und für Ihre freundliche Unterstützung.
DWV-Autor Prof. Dr. Norbert Walz in einer E-Mail an den Verlag vom 27. Juli 2021
Gerade jetzt habe ich die Exemplare bekommen: So ein Werk, welches einem viel Aufwand, Anstrengung kostete, in Händen zu halten, ist eine zusätzliche Qualität, die erlebt wird. Die Büchlein sind wunderschön und sorgfältig gearbeitet. Also: nochmals vielen Dank!
DWV-Autor Dr. med. Arthur Jehle, Eschen (Liechtenstein), in einer E-Mail an den Verlag vom 23.4.2021