Humans are hardwired for credition. Der Mensch kann nicht nicht glauben. Es spricht vieles dafür, dass sich die Fähigkeit zu glauben (capacity of believing) mit der Evolution des Gehirns entwickelt hat. Die Vorgänge während des Glaubens werden als Creditionen bezeichnet (credere, lat.: glauben).
Die Fähigkeit zu glauben war bislang auch in der Wissenschaft ein blinder Fleck der Wahrnehmung. Dies hängt mit der rund zweieinhalb Jahrtausende währenden Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des Glaubensverständnisses zusammen. Das Buch Credition: Fluides Glauben zeichnet die zwischen Okzident und Orient eingespannte Geschichte nach und beleuchtet dabei sowohl den Glaubenspol Wissen als auch den Glaubenspol Religion. Die schon in der Antike einsetzende Vereinnahmung des Glaubens durch Religion hat zur Ausprägung des blinden Flecks ebenso beigetragen wie das Entstehen der Wissenschaftsgesellschaft.
Forschungen zur Glaubensthematik haben – nicht zuletzt infolge der zunehmenden Kommerzialisierung und Politisierung von Fake-News – in den letz-ten Jahren weltweit an Interesse gewonnen: Sie zeigen, dass Glaubensvorgänge einerseits hochgradig individuell, andererseits universell sind und mit der Verknüpfung von Wahrnehmung und Handlung zu tun haben. Credition: Fluides Glauben beleuchtet kognitions- und neurowissenschaftliche Zusammenhänge, die während des Glaubensvorgangs eine Rolle spielen.
Im Credition Research Project finden seit über zehn Jahren Forschungen zum besseren Verständnis von Glaubensvorgängen statt. Die in englischer Sprache stattfindenden Forschungen sind in einem globalen und interdisziplinären Rahmen angesiedelt. Credition: Fluides Glauben ist die erste deutschsprachige Einführung in dieses junge, aber boomende Forschungsgebiet.
Das Modell des Glaubensvorgangs, das hier entwickelt wurde, erlaubt, Glaubensvorgänge zu visualisieren. Es ermöglicht im professionellen wie im privaten Rahmen einen kommunikativen Austausch über eine der faszinierendsten menschlichen Fähigkeiten. Credition: Fluides Glauben stellt das Modell (model of credition) vor und gibt erste Anleitungen dazu, wie mit ihm gearbeitet werden kann.
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