Wer schon viele Terminkalender im Regal stehen oder in der Schublade liegen hat, wird selten darin blättern und ist in unseren Tagen eher wenig geneigt, über das Vergehen der eigenen Lebenszeit anders als oberflächlich nachzudenken. Schließlich ist in einer von vernetzten Personalcomputern und digitalen Oberflächenreizen übervollen Gegenwart kein Mangel an Ablenkung. Fast schämen sich gerade älter werdende Männer, denen es ihr Leben lang an Beruf und Fitness nicht gemangelt hat, auch hierzulande, sich den Tribut einzugestehen, den die erfüllten Lebensjahre in der Form der gefüllten Terminkalender ihnen abgefordert hat. Ist auch Deutschland inzwischen zu einem Land geworden, auf das Cormac McCarthys Buchtitel passen würde – No Country for Old Men? Beim Ausloten solcher und anderer Fragen beruft sich der hier schreibende Essayist auf literarische und wissenschaftliche Referenzen aus verschiedenen Kontexten und stößt dabei auf einige Überraschungen, von denen nicht die geringste jene sein dürfte, dass es den Historikern bisher noch nicht gelungen ist, eine zuverlässige Theorie der Zeit zu entwickeln, ja dass sie diese Fragestellung vor nicht allzu langer Zeit erst für sich entdeckten. Der Gedankenspaziergang, der hier unternommen wird, hält sich zwar im Gelände eines eigentlich uferlosen Themas auf, beabsichtigt aber nicht, dieses topografisch zu erschließen oder fröhliche Wandersleut mit einer soliden Wanderkarte auszustatten. Dem homo viator einige subtile Geländehinweise mit auf seinen Weg zu geben, das wird hier allerdings schon beabsichtigt. Außerdem soll der Versuch unternommen werden, einigen Heroen der eigenen akademischen Ausbildung noch einmal in ihre Gefilde zu folgen, bevor ihnen der postmoderne und neoliberale Zeitgeist endgültig den Garaus macht. Eine Welt ohne Bücher und ohne so illustre Autoren wie Arno Borst, Aaron Gurjewitsch, Eric Hobsbawm, Johan Huizinga, Hans Robert Jauß, Uwe Johnson, Reinhart Koselleck, Jacques Le Goff, Thomas Mann, Hans Maier, Christian Meier, Thomas Nipperdey, August Nitschke, Gustav Seibt, Rolf Peter Sieferle, E. P. Thompson, Harald Weinrich u.a. verlässt man ja leichteren Herzens, als wenn Geistesgrößen dieses Kalibers (oder deren Nachfolger mit ähnlicher Kalibrierung in der nächsten Generation) im Tagesgeschäft zwischen Investment und technologischem Großprojekt noch irgend eine Rolle spielten. …
Erleben erwarten erinnern – Im Bermudadreieck der Zeit
Historiker und Literaten im Spannungsfeld von fließender und kreisender Zeit
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Produktnummer: 11388 ISBN: 978-3-86888-129-5 Kategorien: Geschichte und Sozialgeschichte, Geschichte und Sozialgeschichte, Kulturgeschichte, Germanistik, Literatur- und Sprachwissenschaften, Philosophie Schlüsselworte: Priesterherrschaft, Leserbrief, Elfenbeinturm, Kalenderforschung, Lebenszeit und Weltzeit, Neoliberalismus und Postmoderne, zyklische Zeit, conditio humana, Tradition versus Kompetenz, lineare Zeit, Längengrad, Homo caelestis, Kairos, Naturzeit und Sinnlichkeit, Konsumgesellschaft, Chronotop, Unbehagen in der Kultur, Tier und Mensch, Ende der Geschichte, Erinnerung und Gedächtnis, Uhren-Zeit, autoritäre Zeitsysteme, Alltag und Festtag, Fristen und Termine, inkarnatorische Zeitrechnung, Komputistik, Wartezeit, Kohärenz, Obsession und Hantise, Tageszeitung Zielgruppe: Literaturwissenschaftler, Germanisten, Studenten, interessierte Laien Autor: Karl, Michael
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Fachgebiete
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Bewertungen
… ich bin froh, bei Ihnen publiziert zu haben, ihr Verlag leistet sehr gute Arbeit und kann nur wärmstens weiterempfohlen werden.
DWV-Autor Dr. Michael Günther in einer E-mail vom 9. Oktober 2016 an den Verlag
Als erstes ist da natürlich eine Gratulation am Platz. Der DWV – das ist doch eine prächtige Adresse. (Und das, wo Du ja Dein Riesenwerk auch schon unter Dach und Fach hast.)
Der Theologe Prof. Dr. em. Walter Dietrich, Universität Bern, in einer E-mail vom 8. Februar 2016 an DWV-Autor Arnulf Zitelmann
… bestens – danke Herr Gerabek! Sie arbeiten offensichtlich nicht nur schnell sondern auch sehr effizient! Mit besten Grüßen! Josef W. Egger
DWV-Autor Prof. Dr.med. Josef W. Egger, Universität Graz, in einer E-mail an den Verlag vom 17. März 2020
Die Autorenexemplare sind wohlbehalten bei mir angekommen. … und man möchte ausrufen «Es ist vollbracht». Umschlaggestaltung, Farbenwahl, Drucksetzung und Textbild gefallen mir (und meinem Umfeld) sehr. Ich bin auch dankbar für die angenehme, unkomplizierte Zusammenarbeit, die schnelle Abwicklung des Drucks und für das Vertrauen, das Sie mir anerboten haben.
DWV-Autor Prof. Dr. Peter Gasser, Neuchâtel, in einer E-Mail an den Verlag vom 30.1.2021
… die Sendung ist gestern angekommen. In der Tat sieht das Büchlein wieder sehr edel aus.
DWV-Autor Priv.-Doz. Dr. Dr. Thomas Schott in einer E-Mail an den Verlag vom 31.1.2021:
… soeben konnte ich mit großer Freude ein Exemplar meines frisch erschienenen Buches auspacken. … Ich danke Ihnen sehr herzlich für die schnelle und kompetente Abwicklung aller Lektorats- und Druckprozesse und für Ihre freundliche Unterstützung.
DWV-Autor Prof. Dr. Norbert Walz in einer E-Mail an den Verlag vom 27. Juli 2021
Ich bin in meinem Vertrauen vollauf bestätigt worden, die ‚Zeitwende‘ im richtigen Verlag veröffentlicht zu haben. Mit Freude registriere ich inzwischen, wie viele Fachbibliotheken das Buch angeschafft haben.
DWV-Autor Dr. Wolfgang Klages in einer E-mail vom 25. April 2019 an den Verlag
Das Paket mit den Büchern ist bei mir eingetroffen. Ich möchte mich noch einmal ganz besonders herzlich für die hervorragende, professionelle Zusammenarbeit bei Ihnen und Ihrem Team bedanken. Es war mir eine wahre Freude, bei Ihnen publizieren zu dürfen. Ich hoffe, dass einmal eine weitere Kooperation mit Ihrem Verlag zustande kommt!
DWV-Autor Carsten Sick in einer E-mail an den Verlag vom 18. August 2020
Gerade jetzt habe ich die Exemplare bekommen: So ein Werk, welches einem viel Aufwand, Anstrengung kostete, in Händen zu halten, ist eine zusätzliche Qualität, die erlebt wird. Die Büchlein sind wunderschön und sorgfältig gearbeitet. Also: nochmals vielen Dank!
DWV-Autor Dr. med. Arthur Jehle, Eschen (Liechtenstein), in einer E-Mail an den Verlag vom 23.4.2021
Nachdem ich nun das Werk in den Händen halte, kann ich mich gerne auch noch einmal für die nicht aufdringliche, dabei aber sehr gefällige Aufmachung – insbesondere für die hervorstechende Qualität des Drucks als auch des Papiers bedanken.
DWV-Autor Prof. Dr. Rainer Koch in einer E-mail an den Verlag vom 17. August 2020