Seit die Menschen von den Bäumen heruntergestiegen sind, wurde kein anderes Getränk so geschätzt wie der Wein. Wein war lebensnotwendig, denn man wußte immer: rohes Wasser zu trinken, ist gefährlich.
Von Weinernte und -aufbewahrung, vor allem von der Trinkbarmachung eines „gekippten“ Weins – Wein wurde offenbar unter keinen Umständen weggegossen – berichtet das ‚Weinbuch„ Gottfrieds von Franken, genauer gesagt: Gottfrieds von Würzburg.
Godefridus, ein weitgereister Edelmann, der kurz vor 1300 dieses erste Weinbuch Deutschlands verfaßte, schrieb allerdings Lateinisch. In unserem Band kann erstmals der vollständige Text in modernem Deutsch nachgelesen werden.
Das kostbare Weinbüchlein Gottfrieds von Franken (Ende 13. Jh.) schlummerte in seinem lateinischen Gewande; Konrad Goehl hat es durch eine feine Übersetzung und einen interessanten Kommentar zum Leben erweckt.
(Prof. Dr. Konrad Vollmann, Abt. Griechische und Lateinische Philologie, Ludwig-Maximilians-Universität München)